Herr Henning Brandt, Verwaltungschef der Stadt Stadt Frankfurt in Höchst (Hauptamt und Stadtmarketing) und Frau Andrea Heidecke, Architektin vom Architekturbüro Schneider und Schumacher haben am 18.10.2019 Mitglieder des Vorstandes und der Arbeitsgruppe Sanierung des Kultur- und Museumsvereins Bolongaro wieder einmal durch die Baustelle des Bolongaropalastes geführt und kompetent über den aktuellen Fortschritt der Sanierung informiert.
Unser Weg durch das Haus – bitte kommen Sie mit:
Station 1 Kellergewölbe
Station 2 Restaurantküchenraum im Erdgeschoß
Station 3 Dach Ostflügel
Station 4 1. Obergeschoss (OG) Ostflügel
Station 5 Räume Porzellanmuseum und Museum Bolongaro im 1. OG
Station 1: Kellergewölbe
Die Verstärkungen der neuen Aufzugsfundamente und eines Bestandsfundamentes durch Bohrpfähle ist vorbereitet und beginnt voraussichtlich in der folgenden Woche. Durch die fehlerhafte Arbeit der erstbeauftragte Fachfirma ist es zu erheblichen Verzögerungen gekommen, da eine neue Ausschreibung und Neubeauftragung erforderlich war.
Als Begründung für die erheblichen Verstärkungsmaßnahmen teilt Frau Heidecke mit, dass die Bodenschichten unter dem Palast z. T. auch eine wenig tragfähige Torfschicht enthalten.
(Anmerkung des Protokollanten: Eigentlich hätte der Palast damals gar nicht gebaut werden dürfen).
Station 2: Restaurantküchenraum im EG
Die Decke über der Restaurantküche im EG musste aufgrund der großen Spannweite und der im 1. OG darüber neu herzustellenden Querwände durch eine Stahlträgerkonstruktion verstärkt werden
Station 3: Dach Ostflügel
Aufgrund erheblicher Schäden an der Dachkonstruktion waren umfangreiche Sanierungen des Dachstuhls erforderlich. Außerdem musste der Fußboden (= Decke über dem 1. OG) für den Einbau eines großen Lüftungsgerätes verstärkt (s. Bild 3: Auflagerklötze) und zusätzliche Stahlrahmen zur Sicherung der Dachstabilität eingebaut werden.
Station 4: 1. OG Ostflügel ( = Decken über dem EG)
Deckenteile der sog. Manndecken (= Decken mit dicht nebeneinander gelegten Deckenbalken) sind durch Feuchteschäden etc. komplett zerstört und müssen ersetzt werden (s. Bild 4). Der Denkmalschutz bestand allerdings darauf, dass intakte Restdeckenteile erhalten bleiben, was zu komplizierten Zwischenabstützungen geführt hätte.
In einem erneuten Gespräch mit dem Denkmalamt (nach dieser Begehung) konnten die Baufachleute klären, dass der Denkmalschutz dem Austausch der Deckenbalken mit der Auflage zustimmt, dass die intakten Balkenabschnitte an anderer Stelle wiederverwendet werden.
Station 5:
Räume des Porzellanmuseums und des Museums Bolongaro im 1. OG
Das ganze 1. OG ist frei geräumt und die Wände und Decken mit Stuckverzierungen sind deutlich sichtbar.
Die große Anzahl von Stuckreliefs sind z. T. noch nicht kunsthistorisch
gedeutet. Alle Stuckreliefs und Stuckverzierungen bleiben gem. der bauzeitlichen Ausführung einfarbig weiß bzw. leicht getönt.
Die nächsten Schritte im Sanierungsablauf:
Die wichtigen Rohbauarbeiten im Bereich des Musiksaales und
des neuen Theatersaales im westlichen Innenhof sollen Mitte 2020 beginnen.
Protokoll und Fotos: Hans Benninghoven