Eine starke Präsenz im Museum wird der Main haben. Ohne ihn hätten die Römer hier kein Lager aufgeschlagen, hätten die Karoliner nicht die Justinuskirche erbaut, wäre Höchst nicht Stadt und Zollstation geworden, hätte der Bolongaropalast nicht seinen Standort gefunden und wäre hier nicht die Gründung der Farbwerke erfolgt.
Vom südlichen Mainufer aus werden wir immer mal wieder die Entwicklung in Höchst beobachten.
Der Main war seit der Römerzeit bis in die Gegenwart ein wichtiger Transportweg, bis zum Bau der Eisenbahnen der wichtigste Transportweg.
Wir wollen im Museum die Schifffahrt auf dem Main von den Römern bis zur Neuzeit in 6 großen Bildern darstellen. Aus dieser Reihe greifen wir die Kettenschifffahrt als Beispiel heraus:
Hier das Kettenschiff bei Aschaffenburg. Es war in Betrieb von Mainz bis Aschaffenburg von 1890 bis 1920 (bis Bamberg ab 1905 bis 1940). Stellen sie sich vor, dass von Mainz bis Aschaffenburg, später sogar bis Bamberg mitten im Main eine dicke fette Eisenkette liegt. Das sind bis Aschaffenburg ca. 100 km oder bis Bamberg sogar ca. 400 km. An dieser Kette hat sich das Kettenschiff entlang gehangelt. Das können sie nicht glauben? Konnten wir zunächst auch nicht, aber es stimmt.
Und so hat es funktioniert:
Die Kette wurde z. B. am Anfang bei Mainz auf das Schiff gehoben und über 2 Umlenkrollen über ein großes Rad geführt. Das große Rad wurde durch eine Dampfmaschine angetrieben und hat so das Schiff vorangezogen. Hinten am Schiff hingen die Lastkähne, die die Güter transportierten.
Wenn nun das Kettenschiff an einen unübersichtlichen Flussbogen heranfuhr – wie z. B. in Höchst vor dem Bogen nach Nied – mussten die entgegenkommenden Schiffe gewarnt werden und ausweichen. Das geschah durch ein Hornsignal, von dem die Leute damals sagten, es klänge wie das Muhen einer Kuh. Daher der Spitzname ‚Maakuh‘.
Für Kinder soll die Maakuh erlebbar werden. Dazu bauen wir eine kleine Maakuh auf Rollen. Dann können die Kinder auf diesem „Schiff“ sitzend mit einer Kurbel ein Rad drehen, eine Kette durchziehen und sich so voran bewegen.
Also ein echtes Mitmachexponat
Auch für Erwachsene ist dieses kleine Modell eine schöne Veranschaulichung des Antriebsprinzips.