Farbwerke

Das Stadtbild wie auch die Einwohnerschaft veränderten sich erheblich nach der Gründung der chemischen Fabrik, die allgemein unter dem Namen ‚Farbwerke‘ bekannt ist.

Über Bilder in Fernrohren teilt uns der Pelikan seine Verwunderung über die erstaunlich schnelle Entwicklung der chemischen Industrie seit 1863 mit. Höchst wurde als Hoechst innerhalb weniger Jahrzehnte weltberühmt, mit positiven und negativen Auswirkungen. Ein Vergleich der beiden Zeichnungen zeigt die immensen Veränderungen innerhalb der ersten 50 Jahre.
Deutlich ist auf der Zeichnung von 1913 zu sehen, dass die Stadt Höchst gegenüber dem riesenhaften Fabrikgelände verschwindend klein wird – obwohl sie wächst.

Zwei Aspekte sollen in der Ausstellung in diesem Teil besonders hervorgehoben werden: Mit farbigen Wänden zeigen wir die frühen Produkte der Farbwerke, nämlich die Farben, die die Naturfarben ersetzen und v.a. in der Textilindustrie den Alltag verändern. So wird z.B. farbige Kleidung allmählich für alle erschwinglich.
Ähnliches gilt für die Medikamente, die der Bevölkerung in Deutschland und der ganzen Welt zugute kommen. Nach etwa 1900 wird die Pharmaforschung- und -produktion die wichtigste Sparte.

Die große Schwierigkeit der schnell expandierenden Industrie war die Gewinnung von Arbeitskräften. Hier werden wir in Vertiefungseinheiten und Hörstationen sowie einer kleinen Inszenierung einer Arbeiterküche auf Arbeitsbedingungen wie Schichtarbeit, lange Arbeitszeiten, Unfälle und Wohnverhältnisse eingehen.


Angelockt wurden Arbeiter und auch die Familien durch umfangreiche Sozialleistungen wie Kantine, Werkswohnungen und Kaufhaus. Ganz wichtig war das Reinigungsbad – siehe Bild – , um die Farbe loszuwerden, für das sogar eigene Seife zur Verfügung gestellt wurde.

In der Präsentation machen wir wieder einen großen zeitlichen Sprung. Wir überspringen die prägende Zeit der Demokratisierung nach 1919 und die Französische Besetzung. Wir gehen nicht auf die Eingemeindungen nach Höchst und die Eingemeindung der Stadt Höchst nach Frankfurt ein.

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