„Höchster im Gespräch“ wird der letzte Teil der Ausstellung sein.
Wir haben begonnen Interviews zu führen und in Filmaufnahmen das Wissen und die Erfahrungen Höchster Persönlichkeiten zu dokumentieren. Bilder aus der eigenen Lebensgeschichte, subjektiv erlebt und erzählt verknüpfen Alltagskultur und politische Geschichte.
Auf dem Bild sehen Sie Frau und Herrn Aydin vor ihrem Haus im Burggraben. Sie gehören zur ersten Generation der Migranten, die in den 1960er Jahren nach Höchst gekommen sind, hier leben und arbeiten.
Herr Aydin hat als Erster in Frankfurt einen Kebab-Kiosk eröffnet.
Herr Aydin hat auch 1994 den hessischen Denkmalpreis für seine „vorbildliche Fachwerksanierung“ erhalten.
Renate Großbach, stadtbekannte Höchsterin, ist Mitbegründerin der Bürgervereinigung Höchster Altstadt im Jahr 1971.
Hier zeigt uns Renate Großbach aus dem reichhaltigen Bildarchiv ihres verstorbenen Mannes Willi Großbach Bilder aus den Anfängen des Altstadtvereins.
In ihren Erzählungen erfahren wir u.a.
– wie sich aus der Ebbelweinwirtschaft das erste Straßenfest der Vereine im Rahmen des Schlossfestes 1978 entwickelt hat
– wie die Bürgervereinigung sich seit Anfang der 1970er Jahre für den Erhalt und die Sanierung der Fachwerkhäuser eingesetzt hat, für viele private Wohnhäuser/ Eigentümer, aber auch für das Dalberghaus und das Kronberger Haus
– wie Ende der 1970er Jahre der Schlossplatz zum autofreien Platz wurde und sich zum magnetischen Anziehungspunkt wandelte.
Wir sind mit weiteren Persönlichkeiten im Gespräch über soziale, kulturelle und politische Themen der jüngeren Stadtgeschichte in Höchst.
Der Gang durch die Höchster Geschichte hat verdeutlicht
Höchst hat sich ständig verändert
• Aufblühen – Stillstand – neue Arbeitsplätze
• Zuwanderung – beharren in Traditionen – Aufbruch
• Bewegung und immer Neues
• Selbstbewusste Höchster haben sich durchgesetzt und beim Scheitern nicht aufgegeben.
Mit einem Blick in die Zukunft endet die Ausstellung.
Wohin geht die Reise? fragen wir uns und die Besucher. Derzeit verändert sich Höchst und seine Bevölkerung gewaltig – gestritten wird darüber, ob zum Guten oder zum Schlechten. Gemeinsam mit dem Pelikan, der dann wieder seinen Platz auf dem Dach eingenommen hat, laden wir am Ende ein zu einem gewagten Blick in die Zukunft und die weitere Reise.
Eine zeitgemäße Museumsgestaltung versucht, Menschen zu beteiligen und partizipative Museumskonzepte zu entwickeln; den Blick auf Vergangenes, die Gegenwart und die Zukunft zu lenken.
Das Museum Bolongaro soll Identifikationen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Menschen aller Kulturen schaffen.
In Zusammenarbeit mit Schulen, Initiativen und Vereinen werden Projekte als Türöffner geplant, damit Kinder, Jugendliche und Migranten ihre persönlichen Perspektiven auf die Stadt zeigen und dokumentieren können.
Wir laden Sie ein, mit Ihren Gegenständen, Fotos und Geschichten das Museum zu gestalten und sich am Zukunftslabor im Museum Bolonagaro aktiv zu beteiligen.
Sprechen Sie uns an, machen Sie mit!
Weitere Informationen zur Museums-Konzeption bei:
Dr. Helga Krohn (Leiterin der AG Museum)
Kontakt: helga.krohn@t-online.de