Als Aufhänger für die schwierig darzustellende Zeit des Nationalsozialismus wählen wir das Jahr 1938 mit zwei Schwerpunkten: dem Werk Höchst als Teil der IG Farben und die Ereignisse in der Stadt Höchst.
Die zwangsweise Herstellung einer Werksgemeinschaft in den Farbwerken galt anlässlich des 75jährigen Jubiläums, das hier im Foto festgehalten ist, als abgeschlossen. Kommunisten und Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Nichtarier waren entlassen; überzeugte Nationalsozialisten und Mitläufer bestimmten den Arbeitsalltag.
Das folgende Foto zeigt die Ankunft von Ostarbeiterinnen im Höchster Barackenlager.
Als Teil der IG Farben unterstützte die Werkleitung die nationalsozialistische Ideologie, sie war eng verknüpft mit der örtlichen Gestapo, und sie unterstützte die immer zentraler werdende Rüstungsindustrie.
Die vielfältigen Themen werden mit den Stichworten: Entlassungen – Zwangsarbeiter – Rüstungsproduktion – Ermordung – Verantwortung, unterstützt durch Computer, angesprochen.
1938 ist ebenfalls ein Stichjahr für die in Höchst erlangte Volksgemeinschaft. Das wird besonders deutlich am Ausschluss von Juden, ihrer aktiven Verfolgung und Vertreibung. Mangels fehlender Fotos und vorhandener Berichte werden wir diesen Teil mit Hilfe von Zeichnungen darstellen. Als Beispiel haben wir hier eine Zeichnung aus der Ausstellung „Es geschah in aller Öffentlichkeit“ aufgenommen, die die Zerstörung und Plünderung des Geschäfts Hammerschlag in der Königsteiner Straße zeigt.
Wieder überspringen wir in der Präsentation einen sehr wichtigen Zeitabschnitt: Die Jahre nach 1945, gekennzeichnet durch die amerikanische Besatzung, Flüchtlinge aus dem Osten und seit 1955 das Eintreffen der angeworbenen sogenannten Gastarbeiter. Ein Ausstellungsteil, der einerseits in thematischen Lerninseln dargestellt wird, andererseits aber auch mit Biographien und Erzählungen. Der rote Faden wird dabei wieder sehr deutlich: Zuwanderung und Veränderung mit den damit verbundenen Konflikten und Schwierigkeiten.